Vor wenigen Tage habe ich mich in einem Essay auf meinem Denkbar-Blog mit dem Problem beschäftigt, dass es sowohl für die Teilnahme an Literaturwettbewerben als auch die Bereitschaft von Verlagen einen Lyrikband von mir zu publizieren, ungünstig ist, dass ich alle meine Gedichte online präsentiere. Die nahe liegende Lösung von der Idee einer Open Literature abzurücken, erschien mir unzeitgemäß und unattraktiv. Nun glaube ich - angelehnt an übliche Praxen in Museen - einen Mittelweg gefunden zu haben. Dort werden nämlich - immer dann wenn ein Ausstellungsstück für eine Präsentation an einem anderen Ort ausgeliehen wurde - Informationstafeln aufgestellt, dass dieses oder jenes Kunstwerk leider aktuell nicht hier betrachtet werden kann. In meinem Gedichte-Blog werde ich nun ähnlich verfahren. Texte, die ich zu einem Literaturwettbewerb einreiche, werde ich für den Zeitraum des Wettbewerbs offline stellen - bzw. mit einem Ersatzbild (siehe unten) versehen, das ihre momentane Unerreichbarkeit erklärt. Bei Anthologie- oder Buchpublikationen werde ich die Texte ebenfalls übergangsweise verbergen. Ich denke dabei daran, die Texte nach einen Zeitraum von einem Jahr nach der Buchveröffentlichung wieder online verfügbar zu machen, was allerdings auch von den jeweiligen Verhandlungsergebnissen mit den Verlagen abhängen wird. Der wesentliche Vorteil dieses Vorgehens scheint mir, dass ich nicht damit anfangen muss, zukünftig doppelt - einmal für den Blog und einmal für die Schublade / den Literaturbetrieb - zu "produzieren". Alle Gedichte werden weiterhin im Blog erscheinen und ausgenommen für begrenzte Zeiträume auch jederzeit ungehindert gelesen werden können.